Der Waterton Lakes National Park liegt im liegt im Süden der kanadischen Provinz Alberta direkt an der Grenze zum US-Bundesstaat Montana. Er ist einer der ältesten Parks in Kanada, aber auch einer der kleinsten mit gut 500 Quadratkilometern Fläche.
Trotz der recht geringen Größe des Nationalparks findet ihr hier eine vielfältige Tierwelt. Neben vielen Vogelarten leben hier auch viele größere Säugetierarten wie Schneeziegen, Dickhornschafe, Elche, Wapitis, Weißwedel- und Maultierhirsche. Ebenso einige Raubtierarten wie Grizzly- bzw. Schwarzbären, Wölfe, und Pumas.
Impressionen
Klima
Das ganze Jahr über fällt regelmäßig Regen im Park. Besonders viel Regen fällt im Mai und vor allem im Juni des Jahres. In den Sommermonaten von Juli bis Augst liegt die durchschnittliche Temperatur bei 16 Grad und es sind Höchstwerte bis Mitte 20 Grad möglich. In den Wintermonaten von November bis März liegen die Temperaturen meistens im Minusbereich. Im Dezember ist es am kältesten mit einer Durchschnittstemperatur von -9 Grad.
Aussichtspunkte
Im Wesentlichen teilt sich der Park in drei Gebiete auf. Dies sind die Ansiedlung Waterton Park und Umgebung, der Akamina Parkway und der Redrock Parkway.
In der zuerst genannten Siedlung befindet sich beispielsweise das Visitor Center mit allen wichtigen Informationen zum Parkgebiet. Bereits bei der Einfahrt in den Park kommt ihr am markanten und historischen Prince-of-Wales Hotel vorbei. Dieses thront auf einem Hügel und bietet einen tollen Ausblick auf die See und den Ort. Insbesondere am frühen Morgen lohnt es sich besonders. In Waterton Park selbst findet ihr die Übernachtungsmöglichkeiten, Restaurants und die Abfahrtsstelle für Bootsfahrten auf dem See. Ebenfalls sehenswert ist der Cameron Falls im Westen.
Der Akamina Parkway führt euch bis zum schönen Cameron Lake. Neben einem sehenswerten Bergpanorama habt ihr hier die Möglichkeit zu Wandern oder den See per Ruderboot selbst zu entdecken.
Der Red Rock Parkway bringt euch zum namensgebenden Red Rock Canyon, der vielleicht das Highlight des Nationalparks ist. Den Besuch dieser Schlucht mit den besonders rotgefärbten Felswänden solltet ihr also nicht verpassen.
Etwas außerhalb des Kerngebietes lohnt sich ein kurzer Abstecher zum Waterton Valley Viewpoint, wo ihr eine tolle Spiegelung der Berge im vorgelagerten See bestaunen könnt.
Wanderwege
In Waterton Park ist der Bear Hump Trail ein echtes Highlight. Es gilt etwa 200 Höhenmeter zu überwinden, um zu dem Aussichtspunkt zu gelangen von dem ihr einen fantastischen Blick auf den Ort und den Upper Waterton Lake habt. Der Trail startet am Visitor Center, ist insgesamt 2,8 Kilometer lang und ihr solltet ungefähr eine Stunde Zeit einplanen.
Gleichermaßen anstrengend ist der Trail zu den Lower Bertha Falls mit insgesamt 5,2 Kilometern, für die ihr etwa 1,5 Stunden benötigt.
Am Cameron Lake findet ihr mit dem Cameron Lakeshore Trail einen einfachen Rundweg um den schönen See. Dieser ist drei Kilometer lang und benötigt eine knappe Stunde. In der Nähe führt euch auch ein kurzer Trail zum kleinen Akamina Lake. Für den einen Kilometer bracht ihr maximal eine halbe Stunde.
Am Redrock Canyon ist der Loop Trail die Wahl, um die interessante Schlucht näher zu erkunden. Der Rundweg ist 0,7 Kilometer lang und nimmt 20 Minuten in Anspruch. Hier startet auch der Trail zum sehenswerten Blakiston Falls, der hin und zurück zwei Kilometer lang ist und euch 45 Minuten beschäftigen wird.
Weitere Aktivitäten
In Waterton Townsite könnt ihr eine Bootstour über den Upper Waterton Lake buchen. Die Fahrt bietet euch tolle Aussichten auf die umliegenden Berge und führt euch auch über die Grenze in den US-amerikanischen Teil des Sees. Die Grenze erkennt ihr recht einfach an einem Grenzstein, der am Fuße einer, auf beiden Uferseiten, in den Wald geschlagenen Schneise steht.
Am Cameron Lake habt ihr die Möglichkeit euch ein Ruderboot bzw. Kanu zu mieten, um den See auf eigene Faust zu erkunden.
Besondere Hinweise
Wenn eure Route euch zum Glacier National Park führt oder ihr von dort kommt, dass nehmt die Route über den Grenzübergang Chief Mountain. Manche Navigationsgeräte beachten diese Straße gerne mal nicht. Die Strecke ist deutlich kürzer und hier ist nur wenig los bezogen auf den Autoverkehr. Ganz anders sieht das mit freilaufenden Kühen aus, da solltet ihr ein Auge draufhaben.
Interessante Ziele in der Nähe
Wenn ihr von Bergpanoramen nicht genug bekommen könnt, dann ist vielleicht auch der an der US-amerikanischen Grenze liegende Glacier National Park im US-Bundesstaat Montana etwas für euch. Bis hierhin sind es etwa 110 Kilometer bzw. knapp unter zwei Stunden Fahrtzeit.
In Richtung Norden liegt in ungefähr 370 Kilometern (ca. 4,5 Stunden) Entfernung der weltberühmte Banff National Park. In Richtung Nordwesten befindet sich in ungefähr 430 Kilometern (ca. 5 Stunden) Entfernung der Kootenay National Park.
Die nächste größere Stadt ist Calgary in etwa 270 Kilometern im Norden mit etwa drei Stunden Fahrtzeit.
Was könnte noch gefallen?
In den USA könnte euch der Yosemite National Park in Kalifornien mit seinen Granitfelsen und Wasserfällen gefallen. Oder der Rocky Mountain National Park in Colorado in der Nähe von Denver.
1 Tag im Waterton Lakes – Guide
Selbst mit einer kurzen Anreisezeit sollte ein Tag im Waterton Lakes National Park ausreichend sein, um die wesentlichen Sehenswürdigkeiten zu besuchen.
Wenn ihr eine geführte Bootstour auf dem Upper Waterton Lake unternehmen wollt, dann bucht diese vielleicht direkt vorab zu eurer Wunschzeit oder fahrt erstmal in den Ort und kauft euch dazu Tickets. So ganz spontan wird es vermutlich schwierig werden. Baut euch diese Tour dann so in euren Tag ein, dass für euch am besten vom Ablauf her passt. Wenn ihr eine Empfehlung möchtet, dann plant sie eher für den späten Nachmittag zum Abschluss ein.
Als erstes Ziel im Park lohnt es sich direkt den Red Rock Canyon als eine der Top-Sehenswürdigkeiten des Parks anzusteuern. Hier geht ihr den Loop Trail ab, um die Schlucht genauer zu betrachten und folgt anschließend dem Blakiston Falls Trail bis zum Wasserfall am Ende. Insgesamt benötigt ihr so zwei bis drei Stunden für diesen Teil.
Auf der Rückfahrt bietet sich ein kurzer Halt am Price-of-Wales Hotel an. Bitte achtet darauf, dass ihr nicht auf den Parkplätzen für Hotelgäste parkt. Das kann Ärger geben. Etwas weiter hinten sind freie Parkplätze vorhanden. Der Ausblick vom Hügel hinter dem Hotel ist wirklich sehr schön.
Nächstes Ziel ist der Cameron Lake, wo ihr entweder dem Wanderweg am Ufer folgt, oder euch ein Boot leihen könnt, um den See aus einer anderen Perspektive zu entdecken. Für einen kurzen Besuch sind hier auch zwei Stunden ausreichend.
Zum Abschluss geht es dann nach Waterton Park Townsite. Vielleicht wollt ihr ja schon mal in euer Hotel einchecken, falls nicht schon geschehen. Ansonsten steht auch eure gebuchte Bootstour über den See an. Wie auch immer ihr es im Detail geplant habt, solltet ihr noch zwei Aktivitäten unternehmen. Geht zum einen eine Runde durch den Ort. Ein Stück am Ufer entlang biegt ihr dann in Richtung Westen ab und folgt dem Weg zu den Cameron Falls. Zum Abschluss folgt dann noch ein letzter Kraftakt über den Bear Hump Trail, der euch zu einem fantastischen Aussichtspunkt bringt. Hier habt ihr einen grandiosen Ausblick auf die Seen, das Prince-of-Wales Hotel und den Ort Waterton selbst.
Wenn ihr am nächsten Morgen eure Tour fortsetzt zu eurem nächsten Reiseziel, haltet noch mal am Prince-of-Wales Hotel und besucht den dahinterliegenden Aussichtspunkt. Einerseits werdet ihr hier nun ungestörter sein und anderseits lohnt sich der tolle Ausblick auf die noch ruhigen Upper und Middle Waterton Lakes.
Ihr werdet mit Sicherheit eure Reise mit tollen Eindrücken fortsetzen und es nicht bereuen diesen kleinen aber sehr sehenswerten Park besucht zu haben. Auf Grund der vielen atemberaubenden Nationalparks in den kanadischen Rocky Mountains lautet meine klare Empfehlung aber auch, dass ihr hier nur einen Tag verbringen solltet und weitere Reisezeit besser in die Region um den Banff National Park, Jasper National Park und dem dazwischenliegenden Icefields Parkway investiert.
