Québec City ist eine Großstadt im Osten Kanadas und die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Québec. Sie liegt am Nordufer des Sankt-Lorenz-Stroms. Mit ca. 532.000 Einwohnern ist Québec die zweitgrößte Stadt der Provinz und die elftgrößte Kanadas.
Architektonisch gilt Québec als die europäischste Stadt Nordamerikas, was auf die gut erhaltene Altstadt zurückzuführen ist. Der obere Teil der Altstadt ist von Stadtmauern umgeben, die durch eine Zitadelle ergänzt werden. Somit ist Québec heute die einzige befestigte Stadt Amerikas nördlich von Mexiko. Die Amtssprache in der Stadt sowie in der gesamten Provinz ist Französisch.
Impressionen
Klima
Die Sommer sind kurz und feuchtheiß, mit einer durchschnittlichen Höchsttemperatur um die 25 Grad. Über 30 Grad steigt das Thermometer nur an vereinzelten Tagen. Frühling und Herbst sind meistens recht mild, können aber sehr wechselhaft sein. Die Winter sind von viel Schnee und sehr kalten Temperaturen mit bis zu -20 Grad geprägt. Der Sankt-Lorenz-Strom friert meistens von Mitte Dezember bis Ende März zu.
Sehenswürdigkeiten
Die Altstadt („Vieux-Québec“) von Québec teilt sich in die Oberstadt („Haute-Ville“) und die Unterstadt („Basse-Ville“) auf. Angrenzend befindet sich noch das Regierungsviertel.
Die Oberstadt wird von einer 4,6 Kilometer langen Stadtmauer umgeben. Hier sind auch noch einige Stadttore erhalten bzw. restauriert worden und können von euch besichtigt werden. So beispielsweise Porte Saint-Louis, das Haupttor der Stadtmauern.
Die Dufferin-Terrasse ist eine 430 Meter lange Aussichtsterrasse, die euch einen tollen Blick auf die Umgebung gibt. Hier befindet sich auch das monumentale Château Frontenac zwischen dem Place d’Armes und der Dufferin-Terrasse. Dieses Luxushotel wurde 1893 eröffnet und bis 1924 mehrmals erweitert. Es dominiert die Skyline der Oberstadt und ist wohl das bekannteste Wahrzeichen Québecs.
Die Kathedrale Notre-Dame de Québec entstand 1647 als erste römisch-katholische Pfarrkirche nördlich von Mexiko. Gegenüber der Kathedrale befindet sich das Hôtel de Ville, das städtische Rathaus. In der Mitte der Oberstadt steht das Édifice Price, ein 18-stöckiges Hochhaus, was in Québec seltener vorkommt.
Am Südrand der Oberstadt steht die Zitadelle von Québec, eine sternförmige Festungsanlage, mit einer angrenzenden großen Parkanlage zum Spazieren gehen.
Westlich vom Stadttor Saint-Louis befindet sich der Parlamentshügel („Colline parlementaire“), das Regierungsviertel der Provinz Québec. Besonders sehenswert ist hier das monumentale Hôtel du Parlement, in welchem die Nationalversammlung von Québec tagt.
Nicht weit entfernt in Richtung Westen steht das höchste Gebäude der Stadt. Das 132 Meter hohe Édifice Marie-Guyart. Im obersten der 31 Stockwerke befindet sich das Observatoire de la Capitale, eine öffentlich zugängliche Aussichtsplattform. Aus insgesamt 221 Metern über dem Meeresspiegel bietet diese euch ein fast uneingeschränktes Panorama der gesamten Stadt und der umliegenden Region.
In der Unterstadt findet ihr, im ältesten Teil der Stadt, den Place Royal. Hier befindet sich auch die historische Kirche Notre-Dame-des-Victoires. Im Stadtteil Petit Champlain findet ihr in engen Gassen viele Cafés und kleinere Geschäfte. Weitere Sehenswürdigkeiten sind der alte Hafen („Vieux-Port“) und der Hauptbahnhof („Gare du Palais“).
Weitere Aktivitäten
Etwa 13 Kilometer nordöstlich von Québec befindet sich mit dem Chute Montmorency der mit 83 Metern höchste Wasserfall der Provinz. Am besten sucht ihr euch einen Parkplatz im oberen Teil des dazugehörigen Parks. Hier könnt ihr den Wasserfall über eine Hängebrücke überqueren und eine tolle Aussicht genießen. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr auch über eine Holztreppe zum unteren Teil spazieren und mit einer Seilbahn wieder hinauffahren.
Etwas außerhalb der Stadt im Südwesten könnt ihr das Aquarium of Québec besuchen.
In der Nähe vom Place Royal, in der Unterstadt, habt ihr die Möglichkeit mit einer kostenpflichtigen Fähre nach Levis hinüber zu fahren. Von hier aus könnt ihr die schönsten Skyline-Fotos von Québec machen.
Ausflugsziele
Etwa 34 Kilometer nördlich befindet sich der Ort Sainte-Anne-de-Beaupré. Der Ort an sich ist nicht besonders sehenswert. Aber die imposante 91 Meter hohe Basilika im neugotischen Stil ist einen Abstecher absolut wert.
Der Parc national de la Jacques-Cartier ist einer der größten Provincial Parks, der nur ca. 50 Kilometer nördlich von Québec City liegt. Hier gibt es für euch viele Wanderwege im dichten Wald, Picknickplätze im Flusstal oder Möglichkeiten zum Kanu-Fahren.
Eine weitere Möglichkeit bietet sich euch mit einer Tour bis Tadoussac. Auf der Strecke nach Norden folgt ihr dem Sankt-Lorenz-Strom und passiert viele kleine Orte und habt viele schöne Aussichten. Tadoussac erreicht ihr ganz im Norden nur per Fähre. Kurz vor der Fähre befindet sich das Pointe-Noire Interpretation and Observation Centre, wo ihr viele Infos zum Parc marin du Saguenay–Saint-Laurent erhalten könnt. Mit etwas Glück könnt ihr von hier mit Ferngläsern auch ein paar Wale zu Gesicht bekommen. In Tadoussac werden auch Whale Watching Touren angeboten. Diese dauern um die drei Stunden, das wird mit einer Tagestour zeitlich sehr knapp. Bei Interesse solltet ihr hier vielleicht eine Übernachtung einplanen.
In etwa 150 Kilometern bzw. zwei Stunden im Westen liegt der La-Mauricie-Nationalpark.
Besondere Hinweise
In der Einleitung hatte ich schon darauf hingewiesen, dass die Amtssprache in der Provinz Québec und damit auch in der Stadt Québec Französisch ist. Das heißt, dass hier fast nur Französisch gesprochen wird. Da sind die Einheimischen, wie auch unsere europäischen Freunde im Nachbarland, sehr eigen. Etwa 94 % der Einwohner haben Französisch als Muttersprache und etwa 62 % der Einwohner spricht tatsächlich nur Französisch. Selbst junge Menschen, die man anspricht, winken teilweise bei Englisch ab und sagen, dass sie nichts verstehen. In Hotels oder Souvenirläden geht das noch, aber ein paar Standardsätze solltet ihr euch wirklich notieren und eine Übersetzer-App dabeihaben.
Was ist in der Nähe?
Montreal liegt 255 Kilometer bzw. etwa drei Stunden südwestlich. Tadoussac befindet sich in 215 Kilometern und gut drei Stunden im Norden am Sankt- Lorenz-Strom.
Die nächsten Ziele in den USA sind mit ca. 450 Kilometern bzw. knapp sechs Stunden der Acadia National Park nahe Bar Harbor im US-Bundesstaat Maine und die White Mountains Region im US-Bundesstaat New Hampshire in 470 Kilometern Entfernung (5 Stunden).
1,5 Tage in Québec City – Guide
Zur Erkundung von Québec City reicht ein ganzer Tag an sich aus. Da die Umgebung aber auch noch etwas zu bieten hat, wären zwei Tage vielleicht die bessere Wahl für euch. Es hängt natürlich auch davon ab, von wo ihr hierherkommt und wie lange eure Anreise dauert. Wir gehen nun mal von 1,5 Tagen aus.
Entweder liegt euer Hotel direkt zentral am Rand der oberen Altstadt oder ihr fahrt hier einen der Parkplätze bzw. Parkhäuser an. Wenn ihr euch erstmal einen Überblick verschaffen möchtet, ist vielleicht die Aussichtsplattform im Édifice Marie-Guyart, dem höchsten Gebäude der Stadt, etwas für euch. Nun geht es ein kurzes Stück zum Parlamentshügel, wo ihr das monumentale Regierungsgebäude Hôtel du Parlement betrachten könnt. An einem schönen Brunnen vorbei geht es zum sehenswerten historischen Stadttor Saint-Louis. Hier könnt ihr die Altstadt betreten, aber ihr solltet erstmal der Stadtmauer weiter Richtung Süden folgen. Hier kommt ihr zu einer der größten Parkanlagen der Stadt und der Zitadelle von Québec. Hier habt ihr den ersten näher gelegenen Blick auf den Sankt-Lorenz-Strom.
Nun könnt ihr über einen auf der Felskante angelegten Weg bis zur Dufferin-Terrasse spazieren. Diese ist 430 Meter lang und ihr habt einen fantastischen Ausblick auf den Sankt-Lorenz-Strom, das gegenüberliegende Levis und den unteren Teil der Altstadt. Was euch auch direkt ins Auge fallen wird, ist das imposante Château Frontenac. Ein Luxushotel und das Wahrzeichen der Stadt Québec.
Nun führt euch euer Weg vorbei an der Kathedrale Notre-Dame de Québec und dem Rathaus in die Unterstadt. Hier solltet ihr einen kurzen Besuch des architektonisch interessanten Hauptbahnhofes nicht auslassen und dann über den alten Hafen in den ältesten Teil der Stadt weiterziehen. Durch kleinere engere Gassen kommt ihr nun zum Place Royal mit der historischen Kirche Notre-Dame-des-Victoires. Im angrenzenden Stadtteil Petit Champlain führt sich das Ambiente fort und es lohnt sich einfach etwas durch die Straßen zu schlendern.
Inzwischen wird sich der Tag langsam dem Ende entgegen neigen. Ihr könnt nun über viele Stufen, oder einen Lift ganz in der Nähe wieder in die Oberstadt gelangen. Vielleicht geht ihr auch noch in einem der vielen Restaurants was essen.
Euer zweiter Tag führt euch zu Sehenswürdigkeiten außerhalb der Stadt. Damit ihr genug Zeit habt, solltet ihr nicht zu lange schlafen. Erstes Ziel ist der Jacques-Cartier-Nationalpark, der aber formal nur ein Provincial Park ist. Aber das ist nur Nebensache. Ihr erreicht euer Ziel nach etwa 45 Minuten Fahrtzeit. Am Visitor Center könnt ihr euch bei Interesse mehr Informationen besorgen. Der Park liegt in einem wunderschönen grünen Tal, in dessen Mitte der gleichnamige Fluss fließt. Ihr habt hier einige Wanderwege und Picknickplätze zur Auswahl, von denen euch viele die traumhafte Landschaft näherbringen. Ein Tipp ist der Wanderweg „Les Loups“. Ihr müsst hier einige Höhenmeter überwinden, aber ihr werdet mit zwei atemberaubenden Aussichtpunkten belohnt. Falls euch der Weg zu lang ist, geht zumindest bis zum ersten Aussichtspunkt. Glaubt mir, es lohnt sich wirklich.
Euer nächstes Ziel ist ein enormer Wasserfall am Rand der Stadt. Etwa 13 Kilometer von Québec entfernt liegt der 83 Meter hohe Chute Montmorency. Sucht euch einen Parkplatz im oberen Bereich, wandert über die Hängebrücke und den Park am oberen Rand weiter entlang und genießt die Aussicht auf diesen riesigen Wasserfall. Für den Park müsst ihr am Parkplatz Eintritt bezahlen.
Wenn ihr noch Zeit habt, lohnt sich für Architektur-Interessierte noch ein Abstecher in das gut 30 Kilometer entfernte Sainte-Anne-de-Beaupré. In diesem Dorf steht eine sehr imposante Basilika, die einen kurzen Besuch wert ist. Danach ist vielleicht noch Zeit für eine kurze Runde in der Altstadt (inklusive Essen gehen) und dann geht es zurück in euer Hotel.
Québec ist wirklich eine Reise wert. Viele Touren nehmen diesen Abstecher leider nicht mit. Da verpasst ihr aber was. Das historische Flair der Altstadt und die wirklich nahegelegenen Natur-Highlights werden euch mit Sicherheit begeistern und ihr werdet froh sein diesen Teil Kanadas auf eurer Rundreise eingeplant zu haben.
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