Es gibt im Alltag ein paar Besonderheiten in den USA und Kanada zu beachten, die anders ablaufen als bei uns. Damit ihr in keine unnötigen Fettnäpfchen tretet, könnt ihr euch hier einen Überklick verschaffen. Dabei gibt es von meiner Seite keinen Anspruch auf Vollständigkeit, aber die wesentlichen Themen solltet ihr hier finden.
Trinkgeld
Andere Länder andere Kultur und andere Gepflogenheiten. Das trifft insbesondere bei dem Thema Trinkgeld zu. Bei uns ist der Service grundsätzlich in den Preisen für Speisen und Getränke eingerechnet. Die Servicekräfte oder vergleichbare Berufe erhalten einen Mindestlohn. Ein Trinkgeld wird nicht erwartet. Aber man rundet gerne mal auf und gibt so mal zwei bis fünf Euro, wenn einem der Service gefallen hat. Mehr als zehn Prozent werden es selten. Also eine nette Geste.
So weit so gut, aber in den USA und in Kanada findet ihr eine andere Situation vor. Hier werden Servicekräfte, Reinigungspersonal, Reiseleiter, Bus- oder Taxi-Fahrer etc. meist nur mit einem sehr geringen Grundgehalt entlohnt und das Trinkgeld (Tip) ist ein fest eingeplanter Bestandteil des Gehalts. In einem Restaurant oder Diner, ist es beispielsweise so, dass die Bedienung das Trinkgeld oft noch mit dem Küchenpersonal teilt, da dieses keinen Kontakt mit dem Kunden hat. Damit relativiert sich das Ganze schon enorm und ihr solltet nicht nur auf die paar Minuten schauen, die die Bedienung am Tisch war.
Das Gebot ist hier, dass man die Wahl hat, wie man den Service bewertet und damit entlohnt. Die Preise in Speisekarten enthalten daher in der Regel weder Steuer noch Service-Pauschale. Aber natürlich könnt ihr sehr wohl auf ein Trinkgeld verzichten, wenn ihr mit dem Service sehr unzufrieden wart und euch das Essen nicht geschmeckt hat. Sollte dies aber nicht der Fall gewesen sein und ihr trotzdem kein Trinkgeld gegeben haben, dann würde ich dort kein zweites Mal hingehen.
Beispiele
In der Regel solltet ihr ca. 15 % Trinkgeld geben. Das ist absolut üblich, aber noch keine Honorierung von besonders gutem Service. In einem solchen Fall sind eher 20 % bis 25 % angemessen. Aber nicht bei jeder Dienstleistung habt ihr eine Rechnung als Berechnungsgrundlage, z. B. für das Reinigungspersonal im Hotel. Daher hier ein paar Vorschläge für alltägliche Services:
Bedienung Restaurant/Diner: Standard 15 % der Netto-Rechnung (Sehr guter Service 20 bis 25 %)
Fast Food Restaurant: kein Trinkgeld
Fast Food Restaurant (Essen wird an Tisch gebracht): 1,- bis 2,- US-Dollar / 1,- bis 2,- CA-Dollar
Tankstellen: kein Trinkgeld
Reiseleiter/Busfahrer: 1,- bis 2,- US-Dollar / 1,- bis 3,- CA-Dollar (pro Person und je nach Länge Tour)
Reinigungskraft Hotelzimmer: 1,- bis 3,- US-Dollar / 2,- bis 4,- CA-Dollar (pro Übernachtung)
Kofferträger Hotel: 1,- bis 2,- US-Dollar / 1,- bis 2,- CA-Dollar (pro Koffer)
Valet Parking Service: 1,- bis 3,- US-Dollar / 2,- bis 4,- CA-Dollar
Rezeption Hotel: kein Trinkgeld
Reinigungskraft Toiletten: 0,50 bis 1,- US-Dollar / 1,- CA-Dollar
Taxi rufen Servicekraft Hotel: 1,- bis 2,- US-Dollar / 1,- bis 3,- CA-Dollar
Taxifahrer: 10-15 % bzw. mind. 2,- bis 3,- US-Dollar / 3,- bis 4,- CA-Dollar (nur wenn kein Festpreis)
Shuttle-Bus Flughafen: 1,- bis 2,- US-Dollar / 1,- bis 3,- CA-Dollar (nur bei Hilfe mit Gepäck)
Die Bezahlung des Trinkgeldes erfolgt üblicherweise in bar. In Restaurants könnt ihr den „Tip“ aber auch per Kreditkarte bezahlen. Auf der Rechnung ist dafür meist ein freies Feld, wo ihr die Höhe eintragen könnt.
Besondere Hinweise
In manchen Touristengebieten wird das Trinkgeld bereits fest auf die Rechnung gesetzt. Daher schaut euch die Rechnung genau an und achtet auf Begriffe wie „Gratuity“ oder „Tip is included“. Ansonsten zahlt ihr doppelt, was nun wirklich nicht sein muss.
Ein Tipp ist, dass ihr immer darauf achtet kleine Dollar-Scheine dabei zu haben. Auch direkt zum Start eurer Reise. Ihr werdet sicherlich eh Geld wechseln, dann lasst euch schon mal mindestens 20,- Dollar in kleinen Scheinen (1,- Dollar Noten) geben. Das kann schon etwas nervig sein, während der Reise immer darauf zu achten, ist aber sehr wichtig. Wir nehmen auch immer zum Ende des Urlaubs noch so 20,- bis 30,- Dollar in 1,- Dollar Noten mit zurück, damit wir für den nächsten Urlaub direkt wieder ausgestattet sind.
Plant bei eurer Kalkulation des Urlaubs das Thema Trinkgeld am besten direkt mit ein. Davon muss man sich nicht überraschen lassen.
Restaurants
Auch in Restaurants gibt es ein paar Besonderheiten zu beachten. Das fängt bereits beim Eintritt an. Ihr dürft euch nicht einfach einen Platz aussuchen. Meistens stoßt ihr auf ein Schild mit dem Hinweis „Wait to be seated“. Das bedeutet für euch, dass ihr auf die Bedienung wartet und diese euch zu eurem Platz führt. Natürlich könnt ihr einen Wunsch äußern, wie z. B. am Fenster zu sitzen. In Fast Food Restaurants könnt ihr euch euren Platz jedoch selbst auswählen.
Die Bedienung stellt sich meist auch sehr freundlich und per Vornamen vor, gibt euch die Speisekarte, weist ggf. auf „Specials“ hin und stellt euch eine Karaffe mit Eiswasser auf den Tisch, welche immer wieder kostenlos aufgefüllt wird. Das schmeckt leider nicht immer so gut, aber wenn ihr Geld sparen wollt, ist dies zumindest eine gute Option.
Bitte denkt auch daran, dass wie üblich die Preise ohne Steuer (zwischen 5 % bis 15 %) ausgewiesen sind und noch das Trinkgeld mit mindestens 15 % hinzuzurechnen ist.
Nach dem Essen ist es auch nicht üblich länger am Tisch zu verweilen und weiter Getränke zu bestellen. Dazu wechselt man an die Bar, damit der Tisch möglichst schnell wieder vergeben werden kann. Wenn man erst später abends essen geht, kann man dies schon eher machen, da kaum noch Gäste nachkommen. Nach dem Essen bekommt ihr die Rechnung („check“) an den Platz gebracht. Dann lasst ihr das Trinkgeld („Tip“) am besten auf dem Tisch in bar liegen und geht zur Kasse, um zu bezahlen. Das passiert nicht am Platz selbst.
Preisklassen
Für eure Planung und Kalkulation der Urlaubskasse ist es sicherlich hilfreich mal ein paar grobe Einschätzungen zu erhalten, in welcher Art von Restaurant ihr mit welchen Preisen rechnen müsst.
Denken wir mal an „richtige“ Restaurants, also etwas schicker und gehobener, aber jetzt auch keine extrem hochpreisigen, z. B. ein Steakhouse in einem Hotel. Hier solltet ihr mit 50,- bis 70,- US-Dollar bzw. 65,- bis 90,- CA-Dollar pro Person rechnen.
Bei typischen Asia-Restaurants, Italienern, Diners etc. solltet ihr ungefähr 20,- bis 30,- US-Dollar bzw. 25,- bis 40,- CA-Dollar pro Person einplanen.
Dann gibt es noch Fast Food Restaurants, wie z. B. Mc Donalds, Carls Jr., In&Out Burger, Wendys, Five Guys (etwas höherpreisiger), Panda Express, Taco Bell. Bei diesen sind etwa 10,- bis 15,- US-Dollar bzw. 15,- bis 20,- CA-Dollar pro Person anzusetzen.
Sonstige Hinweise
Toiletten sind eigentlich fast überall kostenlos benutzbar. Hier solltet ihr nur darauf achten, dass ihr nicht den Begriff „Toilets“ verwendet. Dieser ist verpönt und besser ist hier „Restrooms“ zu verwenden.
Es ist auch kein Problem sich per Lieferdienst Essen ins Hotelzimmer liefern zu lassen. Denkt hier nur bitte an den „Tip“ für den Fahrer des Lieferdienstes.
Sprache/Knigge
Ihr werdet in den USA und in Kanada ähnlichen Floskeln begegnen. Ich würde grundsätzlich dazu tendieren, dass diese in den USA deutlich oberflächlicher gemeint sind als in Kanada. Aber auch in Kanada sind es halt trotzdem noch Floskeln bzw. Small Talk.
Dazu ein paar Beispiele. Eure ersten Kontakte, wie z. B. mit einem Taxi-Fahrer, Mitarbeiter an der Rezeption eines Hotels, in einem Restaurant oder an der Kasse eines Supermarktes, könnten bei euch den Eindruck erwecken, dass ihr den freundlichsten Menschen des Planeten begegnet seid und sich alle total für euch interessieren. Ihr werdet immer gefragt „How are you?“ (Wie geht es Ihnen?). Aber seid euch hier bewusst, dass ihr nun nicht euer Herz ausschüttet. Denn eurer Gegenüber wird sich dafür nicht interessieren. Es handelt sich nur um eine Floskel, wie z. B. bei uns „Guten Tag“. Daher ist die richtige Antwort immer etwas in der Form „Great/Fine thanks, and you?“. Es gehört halt zur dortigen Kultur, also gewöhnt euch möglichst schnell daran und macht einfach mit.
Wenn ihr darauf angesprochen werdet, wie zufrieden ihr mit euerem Essen oder einem Service wart, dann reicht hier kein „Good“. Im Land der Superlative ist die Standardantwort für eine mittelmäßige Bewertung schon „Great“. Das kommt einem noch merkwürdiger vor.
Wenn ihr z. B. jemandem die Türe aufhaltet oder an der Kasse vorlasst, dann werdet ihr dafür ein „Danke“ (Thanks) erhalten. Die richtige Antwort darauf ist nicht, wie bei uns „Bitte“, sondern hier ist immer „You’re welcome!“ (Gern geschehen/Keine Ursache) zu verwenden.
Bei den Gesprächsthemen sind wie bei uns auch Sex und Religion schwierig und sollten auf jeden Fall vermieden werden. Aber zusätzlich gilt dies auch für Themen der Politik (Gesetze, Präsident, Wahlsystem), Waffen und Rasse. Hier solltet man nicht darauf eingehen bzw. dies ansprechen. Bitte denkt beim Thema Sport daran, dass Fußball dort „Soccer“ genannt wird, damit keine Verwechselung mit dem American Football entsteht.
Grundsätzlich wird auch nicht direkt Kritik geäußert. Man fokussiert immer auf das Positive oder formuliert seine Kritik positiv. In Deutschland neigt man ja eher dazu mit der Tür ins Haus zu fallen, Kritik zu äußern und Themen bis zum Ende auszudiskutieren. Diese Verhaltensweise führt nicht nur dazu dort keine Freunde zu finden, sondern nicht mal Gesprächspartner. Also frei nach dem Motto: „Wenn du nichts Positives zu erzählen hast, erzähl einfach gar nichts!“. Also sprecht über Essen, Landschaft, Städte, Wetter etc. und zeigt wie beeindruckt ihr von etwas seid. Das kommt gut an. Ihr könnt natürlich auch aus eurem Land erzählen, auch von Politik, aber eben keine Vergleiche oder Bewertungen mit den Themen im Urlaubsland ziehen.
Zum Thema Knigge gibt es für verschiedene Anlässe sicherlich noch einiges mehr zu erwähnen, aber für den Alltag als Urlauber sollte das euch einen ersten guten Eindruck vermitteln.
Weitere Tipps/Hinweise
Frühstück
Wenn ihr in einfachen Hotels bzw. Motels Frühstück (z. B. Super8 oder Days Inn) inklusive habt, dann könnt ihr eine sehr spartanische Auswahl in Form eines „Continental Breakfast“ erwarten. Was aber vielleicht für den ersten Start in den Tag reicht. Meist gibt es hier dann Kaffee, Saft, eingepackte Muffins bzw. Zimtschnecken, Frühstücksflakes mit Milch, Joghurts und Toast mit Marmelade.
In etwas besseren Hotels (z. B. Quality Inn, aber vor allem im Best Western, Holiday Inn Express, Hampton Inn) gibt es meist ein „American Breakfast“. Hier gibt es zu den zuvor genannten Dingen auch noch Waffeln, oft auch frisches Obst, Rührei, Bacon und Würstchen zur Auswahl. Es ist auch völlig in Ordnung sich etwas Obst oder Muffins etc. einzupacken, um sie später zu essen.
Da könnt ihr dann gut satt werden und habt den Vorteil, dass ihr ohne viel Zeitaufwand schon eine Mahlzeit eingenommen habt und früh unterwegs sein könnt. Selbstverpflegung klappt auch gut, aber ein Diner zum Frühstück aufsuchen, kostet euch sehr viel Zeit und belastet die Urlaubskasse stark. Wir gehen eigentlich nur nachmittags oder abends was Warmes essen.
Wir haben in folgenden Ketten immer sehr gute Erfahrungen gemacht: Hampton Inn, Holiday Inn Express und Best Western.
Trinkwasser
Ist das Wasser aus den Wasserleitungen, z. B. in Hotels, trinkbar? Ja, grundsätzlich schon. In Hotels oder öffentlichen Gebäuden etc. ist es sicher sauberes Trinkwasser, aber es wird in den USA je nach Region stark mit Chlor versetzt. Das schmeckt man sehr intensiv, was man schon als nicht genießbar bezeichnen kann. Selbst das Eiswasser in einem Restaurant ist meist nur Leitungswasser (tap water).
Daher greifen auch Einheimische oft auf verpacktes Wasser aus dem Supermarkt zurück. Hier ist der Geschmack neutral und es ist preislich auch günstig.
Einkaufen
Ihr werdet vielleicht über die Ausmaße mancher Supermärkte oder Shopping Malls verwundert sein, aber ansonsten ist hier nicht so viel anders als bei uns. Wichtig ist hier bei den Preisen darauf zu achten, dass diese fast immer ohne Steuer ausgewiesen werden. Das bedeutet für euch, dass ihr je nach Bundesstaat meist zwischen 5 % und 15 % hinzurechnen müsst.
Bei Supermärkten hat uns die Kette Safeway bisher sehr überzeugt, hier gibt es auch meist nur Lebensmittel zu kaufen. Im Gegensatz zu einem Walmart Center, wo es irgendwie alles zu kaufen gibt. Wobei in zwei Walmarts gab es nicht mal frische Milch zu kaufen, obwohl es ein riesiges Angebot an Lebensmitteln gab. Sehr merkwürdig. In Outlet Centern gab es die höchsten Rabatte bei Puma, wenn das was für euch ist.
Wann ihr einkaufen geht, ist meist sehr frei wählbar, da es keine vorgeschriebenen Ladenöffnungszeiten wie bei uns gibt. Also auch sonntags oder teils mitten in der Nacht ist dies in einigen Geschäften möglich.
Alkohol
Also erstmal ist zu beachten, dass das Thema Alkohol in den Bundesstaaten unterschiedlich geregelt ist. Überwiegend gleichartig ist, dass ihr Alkohol erst ab dem Alter von 21 Jahren kaufen und konsumieren dürft.
Bier und Wein erhaltet ihr in den meisten Supermärkten. Alles Höherprozentige gibt es nur in speziellen „Liquor Stores“. Es gibt in manchen Bundesstaaten für Alkohol-Abteilungen in Supermärkten abweichende Öffnungszeiten. Sprich die Regale sind zwar gefüllt und zugänglich, aber spätestens an der Kasse werdet ihr darauf hingewiesen, dass ihr das Bier oder den Wein nicht kaufen könnt.
Alkohol am Steuer ist in der Regel überall sehr stark limitiert oder sogar komplett verboten. Ihr solltet daher am besten die Themen Alkohol und Autofahren grundsätzlich nicht miteinander verbinden.
Kreditkarten
Jetzt mal direkt und ganz klar, ohne Kreditkarte werdet ihr in den USA und Kanada keinen Urlaub machen können. Klingt hart, ist aber so. Für den Check-in im Hotel und die Buchung eines Mietwagens kommt ihr hier nicht drumherum.
Aber auch ansonsten kommt die Kreditkarte überall, auch für kleine Beträge, zum Einsatz. Bei uns wird inzwischen ja auch viel mit einer EC-Karte gezahlt, sowas gibt es dort aber nicht. Daher ist die Kreditkarte das Maß der Dinge. Wer keine hat, wird hier schnell nicht als kreditwürdig angesehen. Nur für Kleinigkeiten und bei Trinkgeldern ist Bargeld üblich.
Ein Tipp. Wenn ihr nach Kreditkarten sucht, achtet auf drei Dinge. Ist die Karte kostenlos oder werden jährliche Gebühren fällig? Werden Gebühren für die Bezahlung von Käufen in den USA bzw. Kanada erhoben? Werden Gebühren für das Abheben von Bargeld am Automaten (ATM) fällig?
Ansonsten ist vielleicht noch zu erwähnen, dass man mit VISA und Master Card keine Akzeptanzprobleme haben wird. Mit American Express, komischerweise, schon deutlich öfters.
Kleidung
Das Thema Kleidung ist gerade in der Freizeit total locker zu sehen. Hier macht sich keiner was daraus und alle laufen sehr leger herum, auch in gehobenen Hotels. Im Arbeitsleben sieht das wiederum anders aus, aber ihr seid ja zum Urlaub dort.
Ganz wichtig. Dort drüben herrscht bekannterweise eine etwas prüde Einstellung. Daher sollten alle „kritischen“ Stellen am Körper gut bedeckt sein.
Medizinische Versorgung
Die medizinische Versorgung ist in Nordamerika durch die dortigen Krankenversicherungssysteme überdurchschnittlich teuer. Der Abschluss einer Auslandreise-Krankenversicherung ist extrem wichtig, um euch vor erheblichen finanziellen Belastungen zu schützen. Von der Qualität her ist die Versorgung auf höchstem Niveau und mit der in Deutschland vergleichbar.
Ihr solltet bedenken, dass selbst eine kurze und einfache Behandlung von z. B. einem Hautauschlag oder einer allergischen Reaktion aufgrund von Insektenstichen, Kosten von über 1.000,- € verursachen kann. Ganz zu schweigen von der Versorgung von schwerwiegenden Verletzungen.
Ihr werdet wahrscheinlich immer in Vorkasse gehen müssen und solltet darauf achten, dass ihr eine detaillierte Rechnung bekommt über das was genau als Behandlung vorgenommen wurde. Die Rechnung reicht ihr dann nach Rückkehr bei eurer Auslandreise-Krankenversicherung und/oder Krankenkasse ein.
Eine komplizierte Abrechnung direkt über die Krankenversicherung solltet ihr bei einfachen Behandlungen vermeiden. Denn die Vorkasse hat den zusätzlichen Vorteil, dass ihr als Privat-Patient eingestuft werdet und somit die besten Ärzte zugewiesen bekommt. Bei umfangreichen Behandlungen bzw. Krankenhausaufenthalten entstehen sehr hohe Kosten. Hier solltet ihr mit eurer Krankenversicherung Kontakt aufnehmen. Vielleicht denkt ihr auch darüber nach, eine zweite Kreditkarte dabei zu haben, um einen höheren Verfügungsrahmen vor Ort zu haben.
Adapter Stecker
In Nordamerika findet ihr eine Netzspannung von 110 Volt, statt 240 Volt wie bei uns, vor. Ebenso werden dort andere Stecker (Netzstecker-Typ A) verwendet. In der Regel unterstützen alle modernen Geräte 110 und 240 Volt, aber zur Sicherheit prüft es vorher. Ihr solltet euch vor der Reise ein bis zwei Adapter besorgen, um eure Geräte im Hotel aufladen zu können.
Hilfreich ist es, wenn ihr euch zusätzlich einen Mehrfach-USB-Adapter oder eine gewöhnliche Mehrfachsteckdose mitnehmt. Denn Steckdosen sind in den Hotelzimmern oft rar.
Im Mietwagen sind heutzutage meist direkt USB-Anschlüsse vorhanden, aber hier gibt es übrigens den üblichen 12 Volt Anschluss, wie bei unseren Autos. Hier könnt ihr euren Mehrfach-Adapter, ein vorhandenes Ladekabel des Navigationsgerätes oder Ähnliches anschließen.
Maßeinheiten
Hier muss man tatsächlich unterscheiden, denn Kanada benutzt das weltweit übliche metrische System, wie bei uns. Nur die USA gehen hier einen sehr einsamen Sonderweg und verwenden andere Maßeinheiten. In Supermärkten werdet ihr in beiden Ländern auf, z. B. Getränken, meistens beide Angaben zur Füllmenge finden.
Beachten solltet ihr noch eine Sache bei der handschriftlichen Schreibweise von Zahlen, z. B. auf einer Rechnung, wo ihr selbst das Trinkgeld ergänzt und dann per Kreditkarte zahlen möchtet. Die Ziffer „1“ wird dort nur wie ein Strich „I“ geschrieben. Die uns übliche „1“ kann somit oft als „7“ gelesen werden, was echt unnötige Missverständnisse verursachen kann.
Bei Temperaturen erfolgt die Messung nicht in Grad Celsius, sondern in Grad Fahrenheit. Hier gibt es leider keinen einfachen Umrechnungsfaktor.
Auch das Datum wird dort anders geschrieben. Im Format MM.TT.JJJJ.
Hier ein Überblick der wesentlichen Maßeinheiten:
1 gallon (gal.) = 3,785 Liter (beim Tanken; Verbrauch: Miles per gallon/mpg)
1 pint = 0,47 Liter
16,9 Ounce (oz) = 0,5 Liter (bei Getränken)
1 pound (lb) = 16 ounces (oz) = 454 Gramm
1 inch = 2,54 Zentimeter
1 foot (ft.) = 12 inches = 30,48 Zentimeter
1 yard = 3 feet = 91,44 Zentimeter
1 mile = 1,61 Kilometer
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